HOAI – Was ist das eigentlich und warum solltest du es kennen?
Die HOAI, das ist die Honorarordnung für Architekten und Ingenieure. Kurz gesagt: Sie regelt, wie viel ein Architekt oder Ingenieur für seine Leistung bekommen darf. Für Bauherren klingt das erstmal trocken, aber wenn du weißt, wie die Berechnung läuft, sparst du Geld und Ärger.
Wie wird das Honorar berechnet?
Die HOAI nutzt drei Bausteine: Leistungsphasen, Leistungsumfang und Honorarzone. In den ersten neun Leistungsphasen (von der Vorplanung bis zur Objektbetreuung) wird jeweils ein Prozentsatz des Gesamthonorars festgelegt. Der Umfang – zum Beispiel ein einfaches Wohnhaus vs. ein Krankenhaus – bestimmt, in welche Honorarzone du fällst. Die Zonen reichen von I (kleine, einfache Projekte) bis V (große, komplexe Vorhaben). Je höher die Zone, desto höher das Honorar.
Rechnet man das Ganze zusammen, entsteht das Grundhonorar. Auf dieses können dann noch Mehrwertsteuer, besondere Leistungen oder Anpassungen wegen Bauzeiten‑ und Schwankungenaufschläge draufkommen.
Aktuelle Änderungen und was sie für dich bedeuten
Seit 2021 ist die HOAI wieder verbindlich. Das bedeutet, die Mindest- und Höchstsätze sind rechtskräftig – du kannst nicht einfach einen beliebigen Preis aushandeln, wenn das Honorar außerhalb der festgelegten Spanne liegt. Neu ist auch die stärkere Berücksichtigung von Nachhaltigkeit: Green‑Building‑Leistungen können extra vergütet werden.
Für Bauherren ist das ein Vorteil, weil du genauer weißt, worauf du dich einlassen musst. Für Architekten bedeutet das mehr Transparenz, aber auch den Druck, Leistungen klar zu definieren und zu dokumentieren.
Praktische Tipps, um faire Honorare zu sichern
1. Leistungsumfang genau festlegen: Lass dir im Vertrag jede Leistungsphase schriftlich bestätigen. So gibt es später keine Überraschungen.
2. Honorarzone prüfen: Wenn du das Projekt startest, lass den Architekten die Zone bestimmen und hinterfrage sie, falls sie zu hoch wirkt.
3. Zusatzleistungen klar benennen: Sonderwünsche wie Energieberatung oder BIM‑Modelle sollten extra aufgeführt sein, sonst werden sie später als Mehrkosten abgerechnet.
4. Fristen und Aufschläge verhandeln: Wenn du einen engen Zeitplan hast, kann ein Aufschlag für Mehrarbeit anfallen. Kläre das früh, damit du nicht später draufzahlen musst.
5. Rechnungen prüfen: Jede Rechnung muss die jeweiligen Leistungsphasen und Prozentsätze ausweisen. So erkennst du sofort, ob etwas nicht passt.
Die HOAI klingt kompliziert, aber mit diesen einfachen Schritten behältst du die Kontrolle. Sprich offen mit deinem Architekten, lass dir alles schriftlich geben und prüfe die Honorarzone. So vermeidest du unangenehme Überraschungen und bekommst die Leistung, die du erwartest.
Du hast Fragen zu deinem konkreten Projekt? Dann setz dich am besten direkt mit einem Fachmann in Verbindung – ein kurzer Blick in die HOAI kann oft schon Klarheit schaffen.

- Aug, 21 2025
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- Lukas Friedrich
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