Gebäudeenergiegesetz: So einfach verstehen Sie Ihre Pflichten und Chancen

Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) klingt auf den ersten Blick kompliziert, ist aber im Grunde nur ein Paket von Regeln, das Energieverbrauch in Wohn‑ und Nichtwohngebäuden senken soll. Für Sie als Eigentümer bedeutet das: ein paar neue Vorgaben, aber auch günstige Förderungen, wenn Sie richtig planen.

Was das GEG konkret verlangt

Seit dem 1. November 2020 gilt das GEG einheitlich für Neubau und Sanierung. Zwei Kernpunkte sind wichtig:

  • Energiebedarf reduzieren: Ihr Haus muss bestimmte Wärmeschutz‑ und Anlagentechnikkriterien erfüllen. Das heißt zum Beispiel: bessere Dämmung, moderne Heizungen und effiziente Lüftung.
  • Erneuerbare Energien nutzen: Wenn Sie z. B. eine Wärmepumpe oder Solarthermie installieren, zählen Sie Punkte im Effizienz‑Check. Diese Punkte reduzieren die zulässige Jahresenergieeinsparung.

Für Bestandsgebäude gilt eine Übergangsfrist. Wenn Sie innerhalb von fünf Jahren größere Modernisierungsmaßnahmen planen, müssen Sie die neuen Standards berücksichtigen. Wer das nicht macht, riskiert Bußgelder oder das Wegfallen von Steuervergünstigungen.

Geförderte Sanierung – So holen Sie das Maximum heraus

Das Gute am GEG: Viele Bundesländer und die KfW bieten Zuschüsse, wenn Sie die Vorgaben einhalten. Typische Programme sind:

  • KfW‑Effizienzhaus‑Standard: Je nach erreichtem Standard (55, 40, 40 Plus) erhalten Sie zinsgünstige Darlehen oder Tilgungszuschüsse.
  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG): Direktzuschüsse für Dämmung, Fenster, Heizung und erneuerbare Energien.
  • Landesspezifische Zuschüsse: Manchmal gibt es extra Boni für besonders energiearme Gebäude oder für den Einbau von Wärmepumpen.

Der Trick ist, frühzeitig mit einem Energieberater zu sprechen. Ein kurzer Vor-Ort‑Check ergibt meistens sofort ersichtliche Schwachstellen – zum Beispiel alte Fassadenfenster, die leicht ausgetauscht werden können. Der Berater kann dann einen Sanierungsfahrplan erstellen, der genau auf die GEG‑Anforderungen abgestimmt ist.

Ein weiterer Pluspunkt: Viele Kommunen bieten zinsfreie Kredite für Energie‑Modernisierungen an. Kombinieren Sie das mit der KfW‑Förderung und Sie sparen nicht nur Geld, sondern steigern den Wert Ihrer Immobilie.

Ein häufiger Irrtum ist, dass das GEG nur für Neubauten gilt. In Wahrheit betrifft es jede Maßnahme, die den Energieverbrauch signifikant ändert – also auch das Nachrüsten einer Solarthermie‑Anlage oder das Ersetzen eines alten Ölkessels.

Zum Schluss noch ein Tipp: Dokumentieren Sie alle Arbeiten sorgfältig und behalten Sie Rechnungen. Das erleichtert die Antragstellung für Förderungen und schützt Sie bei eventuellen Prüfungen.

Fassen wir zusammen: Das Gebäudeenergiegesetz zwingt Sie nicht, sofort alles zu erneuern, aber es öffnet Türen zu finanziellen Unterstützungen, wenn Sie clever planen. Sprechen Sie mit einem Fachmann, nutzen Sie die KfW‑ und BEG‑Programme und machen Sie Ihr Haus energieeffizient – das spart Geld, erhöht den Wohnkomfort und schont die Umwelt.

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