Glastüren genormt – Was du vor dem Einbau wissen solltest

Glastüren sehen modern aus und bringen Licht ins Haus. Damit sie aber sicher und langlebig bleiben, müssen sie bestimmten Normen entsprechen. Ohne diese Vorgaben kann das Glas leicht brechen oder die Tür nicht richtig passen. In diesem Artikel erkläre ich dir step‑by‑step, welche Normen wichtig sind, welche Glasarten du auswählen solltest und wie du die Tür ohne Zarge oder mit Zarge einbauen kannst.

Welche Normen gelten für Glastüren?

In Deutschland sind vor allem die DIN‑Normen entscheidend. DIN 4102 regelt das Brandverhalten von Baustoffen, also ob das Glas im Brandfall schnell zerbricht oder noch intakt bleibt. Für Glastüren, die in Fluren oder Wohnräumen eingesetzt werden, ist meist die Klasse B2 (weniger als 30 % Brennbarkeit) ausreichend.

Ein weiterer wichtiger Standard ist DIN 18055, der die Maße und Einbauanforderungen für Türzargen definiert. Wenn du eine Glastür ohne Zarge planst, musst du zusätzlich auf EN 12150 (Einscheiben‑Sicherheitsglas, ESG) oder EN 14692 (Verbundsicherheitsglas, VSG) achten. Diese Vorschriften garantieren, dass das Glas bei Belastung nicht in gefährliche Scherben zerbricht.

Welches Glas ist das richtige?

Es gibt im Wesentlichen drei Glasarten für Glastüren:

  • ESG (Einscheiben‑Sicherheitsglas): Das Glas wird durch eine spezielle Wärmebehandlung stärker und zerbricht bei Bruch in stumpfe Stücke. Ideal für Innenbereiche und günstiger als VSG.
  • VSG (Verbundsicherheitsglas): Zwei Glasschichten werden durch eine Folie verbunden. Bei Bruch bleibt das Glas zusammen, das ist besonders sicher für Außentüren oder höhere Belastungen.
  • Verbund- oder Verbund‑Sicherheitsglas mit Beschichtung: Hier kann das Glas zusätzlich getönt oder beschichtet werden, um Sonnenwärme zu reduzieren.

Die Dicke des Glases bestimmt die Tragfähigkeit. Für normale Innentüren reicht 8 mm ESG, bei Außentüren oder hohen Wänden solltest du auf 10‑12 mm VSG setzen. Diese Werte sind in den Normen festgelegt, also prüfe immer das Datenblatt des Herstellers.

Wenn du das Glas kaufst, achte auch auf den Preis pro Quadratmeter. ESG kostet etwa 30–50 € /m², VSG liegt bei 60–90 € /m², abhängig von Dicke und Beschichtung. Der Preis schwankt je nach Region und Menge, also hol dir ein paar Angebote ein.

Einbau: mit oder ohne Zarge?

Eine Glastür kann sowohl mit einer klassischen Zarge als auch komplett rahmenlos eingebaut werden. Mit Zarge hast du mehr Stabilität und ein klar definiertes Öffnungsbild. Ohne Zarge wirkt die Tür fast wie ein großes Fenster – das ist modern, erfordert aber präzise Montage.

Für den Einbau ohne Zarge brauchst du ein spezielles Befestigungssystem, das in die Wand eingelassen wird. Das System beinhaltet Schienen, in die die Glastürschlitze passen, und oft ein Schrauben-Set, das in den Wandrahmen gedreht wird. Achte darauf, dass das Tragwerk der Wand die Last tragen kann – das ist bei tragenden Wänden meistens kein Problem, bei Leichtbauwänden (wie Gipskarton) brauchst du zusätzliche Verstärkungen.

Der Einbau mit Zarge ist einfacher. Du misst die Öffnung, schneidest die Zarge passend zu und setzt das Glas ein. Dann schließt du alles mit Dichtungsband ab, um Zugluft zu vermeiden. Auch hier gilt: Die Zarge muss nach DIN 18055 dimensioniert sein, sonst passt das Glas nicht exakt.

Ein häufiger Fehler ist, das Glas zu eng einzusetzen. Das führt zu Spannungen und kann zum Bruch führen. Lass immer ein paar Millimeter Spielraum, damit das Glas sich ausdehnen kann, besonders bei Temperaturwechsel.

Wenn du dir unsicher bist, ob du die Arbeit selbst erledigen kannst, prüfe lokale Handwerksbetriebe. Viele bieten einen Kostenvoranschlag an und können dir genau sagen, welche Normen für dein Projekt gelten.

Zusammengefasst: Achte auf die richtigen DIN‑Normen, wähle das passende Sicherheitsglas und plane den Einbau je nach gewünschtem Look. Mit diesen Tipps steht deiner neuen, genormten Glastür nichts mehr im Weg.

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