EN 14351-1 – Was bedeutet die europäische Fenster‑ und Türnorm?
Wenn Sie ein Haus bauen oder renovieren, stoßen Sie schnell auf die Bezeichnung EN 14351-1. Das ist die EU‑Norm, die regelt, welche Ansprüche Fenster und Außentüren an Sicherheit, Wärmeschutz und Schallschutz erfüllen müssen. Ohne diese Norm kann keine Baulizenz vergeben werden – das heißt, Ihr Projekt hängt sofort am Seil.
Für Bauherren, Architekten und Handwerker bedeutet die EN 14351-1 also praktisch: Prüfen, ob das Produkt die geforderten Werte liefert, und die Dokumentation beim Bauamt bereit halten. In den meisten Fällen finden Sie die relevanten Kennzahlen im Datenblatt des Herstellers. Achten Sie dabei besonders auf die Klassen für Wärme‑U‑Wert, Luftdichtigkeit und Schalldämmung.
Wichtige Anforderungen der EN 14351-1
Die Norm teilt die Anforderungen in mehrere Hauptbereiche auf:
- Wärmeschutz: Der U‑Wert muss je nach Gebäudetyp bestimmte Grenzwerte unterschreiten (z. B. ≤ 1,3 W/m²K für Wohngebäude).
- Luftdichtheit: Fenster und Türen dürfen nicht mehr als 5 m³/(h·m²) Luft pro Stunde bei einem Druck von 50 Pa durchlassen.
- Schallschutz: Der R‑Wert (Schalldämmmaß) muss je nach Lage des Gebäudes mindestens 30 dB betragen.
- Sicherheit: Mechanische Festigkeit, Einbruchschutz und Brandschutz (z. B. T30‑Klasse für Brandschutztüren) werden geprüft.
- Wasser- und Dichtheitsprüfung: Es wird getestet, ob Regenwasser nicht eindringen kann.
Jede dieser Eigenschaften muss im Fertigungstoleranzbereich liegen und wird mit entsprechenden Prüfzeichen (z. B. CE‑Kennzeichnung) nachgewiesen.
Praxis‑Tipps für die Umsetzung der EN 14351-1
1. Produktdatenblatt immer prüfen: Vor dem Kauf sollte das Datenblatt auf U‑Wert, Luftdichtheit und Schalldämmung kontrolliert werden. Die Werte stehen meist klar gekennzeichnet.
2. Hersteller‑Zertifikate sammeln: Bei der Bauabnahme verlangt das Amt oft die Original‑Zertifikate. Machen Sie Fotos und legen Sie Kopien bereit.
3. Fachgerechte Montage: Auch die besten Fenster erfüllen die Norm nicht, wenn sie falsch eingebaut werden. Nutzen Sie Abstandhalter, geeignete Dichtungen und achten Sie auf die korrekte Ausrichtung.
4. Nachkontrolle durchführen: Lassen Sie die Luftdichtheit (Blower‑Door‑Test) und den U‑Wert (Thermografie) von einem Fachbetrieb prüfen. So vermeiden Sie Nachbesserungen.
5. Preis‑Leistungs‑Abschätzung: Produkte mit besseren Werten kosten mehr, sparen aber langfristig Energie. Rechnen Sie die Einsparungen über 10‑15 Jahre durch, um die beste Wahl zu treffen.
Wenn Sie diese Punkte beachten, haben Sie die EN 14351-1 im Griff und können sicher sein, dass Ihre Fenster und Türen sowohl den rechtlichen Vorgaben als auch Ihren Komfortansprüchen entsprechen.

- Sep, 7 2025
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- Lukas Friedrich
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