Smart-Home-Zentrale auswählen: Hub, Bridge, Controller - Der praktische Ratgeber 2025
- Nov, 4 2025
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- Lukas Friedrich
Warum du eine Smart-Home-Zentrale brauchst - und was sie wirklich kann
Du hast Smart-Lampen, Sensoren, Thermostate und Rollläden - aber jedes Gerät hat seine eigene App? Das ist kein Smart Home, das ist ein App-Management-Problem. Eine Smart-Home-Zentrale löst das. Sie ist das Gehirn deines vernetzten Zuhauses. Sie verbindet Geräte, die sonst nicht miteinander sprechen: Philips Hue mit Aqara-Sensoren, Bosch-Heizkörperthermostaten mit HomeKit-Geräten. Ohne Zentrale bleibt alles isoliert. Mit ihr wird dein Zuhause intelligent.
Im Jahr 2025 gibt es über 30 verschiedene Systeme auf dem deutschen Markt. Aber nicht alle sind gleich. Einige arbeiten nur mit Cloud-Diensten, andere verarbeiten alles lokal - und das macht einen riesigen Unterschied. Wenn deine Zentrale offline geht, solltest du trotzdem deine Lichter schalten können. Wenn Hacker in deine Cloud eindringen, solltest du nicht deine Türsensoren verlieren. Lokale Verarbeitung ist kein Luxus, es ist Sicherheit.
Hub, Bridge, Controller - was ist eigentlich was?
Die Begriffe Hub, Bridge und Controller werden oft als Synonyme verwendet. Technisch gesehen gibt es Unterschiede. Ein Hub ist das klassische Gerät, das verschiedene Funkstandards wie ZigBee und Z-Wave in eine zentrale Sprache übersetzt. Eine Bridge ist meist ein einfacherer Verbindungs-Adapter, oft nur für einen Hersteller, wie die Philips Hue Bridge. Ein Controller ist ein vollständiges Steuerungssystem mit App, Automatisierung und manchmal sogar Sprachsteuerung integriert.
Im Alltag zählt aber nur eines: Was kannst du damit machen? Der Bosch Smart Home Controller II ist ein Controller. Die Homey Bridge ist eine Bridge - aber sie arbeitet nur mit Cloud, wenn du nicht extra bezahlst. Der Homey Pro ist ein echter Hub mit lokaler Verarbeitung. Du musst nicht den perfekten Namen kennen. Du musst wissen: Willst du alles lokal haben? Brauchst du mehr als nur ZigBee? Willst du in drei Jahren noch alles bedienen können?
Die wichtigsten Funkstandards im Vergleich
Nicht jedes Gerät nutzt das gleiche Protokoll. Deine Zentrale muss mit deinen Geräten sprechen können. Die drei wichtigsten Standards heute sind:
- ZigBee 3.0: Energieeffizient, stabil, weit verbreitet. Nutzen es Aqara, Xiaomi, Bosch und viele andere. Funktioniert im 2,4 GHz-Band - aber Achtung: Das ist derselbe Frequenzbereich wie dein WLAN. Wenn du keinen Dualband-Router hast oder ihn nicht richtig einstellst, stört sich das Gerät mit deinem Internet.
- Z-Wave: Nutzt 868 MHz in Deutschland. Kein Konflikt mit WLAN. Sehr stabil, aber teurer. Nur wenige Hersteller wie Fibaro oder Aeotec nutzen es. Wenn du Z-Wave-Geräte hast, brauchst du eine Zentrale mit Z-Wave-Unterstützung.
- Matter: Der neue Standard, der alles vereinheitlichen soll. Entwickelt von Apple, Google, Amazon und Zigbee Alliance. Läuft über WLAN, Thread oder Ethernet. Wenn du 2025 eine neue Zentrale kaufst, muss sie Matter unterstützen. Sonst verlierst du in zwei Jahren Kompatibilität.
Der SwitchBot Hub 3 und der neue Homey Pro 2 (erscheint September 2025) unterstützen Matter 1.3. Der Bosch Smart Home Controller II hat seit März 2025 ein Update, das Matter 1.3 hinzufügt. Der Homey Pro (nicht die Bridge) hat von Anfang an Matter. Die günstige SMART HOME by hornbach-Zentrale unterstützt nur ZigBee - und das ist für Einsteiger okay, aber langfristig begrenzt.
Cloud vs. lokal - warum das die wichtigste Entscheidung ist
Die meisten günstigen Zentralen - wie die Homey Bridge oder die Philips Hue Bridge - brauchen eine Cloud, um zu funktionieren. Das heißt: Wenn dein Internet ausfällt, funktioniert deine Zentrale nicht. Du kannst deine Lichter nicht mehr per App schalten. Deine Automatisierungen laufen nicht. Deine Türsensoren senden keine Benachrichtigungen.
Ein echter lokaler Controller wie der Bosch Smart Home Controller II oder der Homey Pro verarbeitet alles auf dem Gerät selbst. Du brauchst kein Internet, um deine Heizung zu steuern. Keine Cloud = keine Datenlecks. Keine Abos. Keine Abhängigkeit von einem Server, der irgendwo in den USA oder den Niederlanden steht.
Dr. Markus Schäfer von der TU München sagt: „Viele Systeme werben mit lokaler Verarbeitung, entpuppen sich aber als Cloud-hybrid.“ Das heißt: Sie sagen, sie sind lokal, aber die App braucht Cloud, um zu starten. Das ist ein Fallstrick. Prüfe: Kannst du die Zentrale ohne Internet bedienen? Kannst du Automatisierungen erstellen, ohne auf eine App zu warten? Wenn die Antwort nein ist, ist es kein echter lokaler Controller.
Die besten Zentralen 2025 - Preis, Leistung, Nachteile
Welche Zentrale passt zu dir? Hier der aktuelle Stand, basierend auf Tests, Nutzererfahrungen und technischen Daten aus 2025:
| Modell | Preis (März 2025) | Funkstandards | Lokal? | Matter? | Einrichtungsdauer | Beste für |
|---|---|---|---|---|---|---|
| Bosch Smart Home Controller II | 129,99 € | ZigBee 3.0 | Ja | Ja (ab Firmware 3.1.2) | 22 Minuten | Einsteiger, Bosch-Nutzer, Wert auf Einfachheit |
| Homey Pro | 349,00 € | ZigBee, Z-Wave, Bluetooth, Infrarot, 433 MHz, Matter | Ja | Ja | 68 Minuten | Fortgeschrittene, Multi-Brand-Nutzer, Automatisierungs-Freaks |
| Homey Bridge | 99,00 € | ZigBee, Z-Wave | Nein (Cloud-Abo nötig) | Ja | 30 Minuten | Wer schon eine Homey-Zentrale hat und nur erweitern will |
| SwitchBot Hub 3 | 108,99 € | ZigBee, Matter, Bluetooth | Teilweise | Ja | 45 Minuten | Wer vor allem Matter braucht und keine Z-Wave-Geräte hat |
| SMART HOME by hornbach | 79,99 € (Basispaket) | ZigBee 3.0 | Ja | Nein | 15 Minuten | Erstes Smart Home, Budget-Käufer, einfache Lichtsteuerung |
| Homee-BrainCube | 149,00 € | Modular: ZigBee, Z-Wave, EnOcean (per Magnet-Würfel) | Ja | Nein (aber mit Update möglich) | 50 Minuten | Wer später erweitern will, ohne neue Zentrale zu kaufen |
Der Bosch Controller ist die beste Wahl für die meisten Deutschen: einfach, zuverlässig, lokal, mit Matter-Update. Der Homey Pro ist das Superweapon - wenn du mehr als 15 Geräte hast, verschiedene Standards nutzt und keine Kosten scheust. Die Homey Bridge ist nur sinnvoll, wenn du bereits einen Homey Pro hast und nur eine zweite Zentrale brauchst. Sonst ist sie ein Schritt zurück.
Was du sonst noch wissen musst - Updates, Support, Zukunftssicherheit
Ein Smart-Home-Gerät hält durchschnittlich 5,2 Jahre, laut BITKOM. Aber viele günstige Hubs bekommen nur zwei Jahre Sicherheitsupdates. Das ist kein Zufall. Es ist ein Geschäftsmodell: Du kaufst ein Gerät, nach zwei Jahren ist es unsicher - und du kaufst ein neues.
Prof. Dr. Anja Weber von der Hochschule Darmstadt warnt: „Systeme ohne klaren Update-Plan sind eine Zeitbombe.“ Prüfe also immer: Wie lange garantiert der Hersteller Updates? Bosch verspricht vier Jahre. Homey Pro hat eine offene Community, die Updates entwickelt. Die hornbach-Zentrale? Keine klare Aussage. Wenn du keine Antwort findest, geh weiter.
Support ist auch wichtig. Bosch antwortet innerhalb von 2,3 Stunden. Homey braucht fast 19 Stunden. Wenn du mitten in der Nacht deine Heizung nicht steuern kannst, willst du nicht auf einen Support-Chat warten. Und die Dokumentation? Bosch hat sie gut gemacht - 85 % der Nutzer sind zufrieden. Homey Pro hat eine komplexe App, aber nur 63 % finden die Anleitung hilfreich.
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Was du jetzt tun solltest - Schritt für Schritt
- Prüfe deine Geräte: Welche Funkstandards nutzt du? ZigBee? Z-Wave? Nur WLAN? Schreibe sie auf.
- Entscheide: Cloud oder lokal? Willst du dein Zuhause auch ohne Internet steuern? Wenn ja, dann nur lokale Systeme wählen.
- Prüfe Matter-Unterstützung: Wenn das Gerät nicht Matter kann, ist es in drei Jahren veraltet. Suche nach „Matter 1.3“ im Produktdatenblatt.
- Prüfe Updates: Gehe auf die Hersteller-Website. Suche nach „Firmware Update Policy“. Wenn du nichts findest, geh weiter.
- Starte klein: Wenn du neu bist: Bosch oder hornbach. Du brauchst keine Zentrale mit Z-Wave und Infrarot, wenn du nur Licht steuern willst.
- Vermeide die Homey Bridge: Sie ist eine Cloud-Lösung in einer Box, die du nicht brauchst - außer du hast bereits einen Homey Pro.
Was kommt als Nächstes? Die Zukunft der Smart-Home-Zentralen
Matter 3.0, das am 1. Mai 2025 veröffentlicht wurde, erlaubt jetzt auch lokale Sicherheitssysteme - also Türsensoren, Alarmanlagen, Kameras - ohne Cloud. Das ist ein großer Schritt. Bis 2027 werden 65 % aller verkauften Zentralen Matter-kompatibel sein, prognostiziert McKinsey.
Der Homey Pro 2 erscheint im September 2025 mit Z-Wave 7 und noch besserer Matter-Unterstützung. Bosch arbeitet an einer neuen Version mit Thread-Unterstützung. Die Zukunft ist klar: Lokal, sicher, interoperabel. Wer heute ein System kauft, das nicht Matter kann, kauft eine Zeitbombe.
Frequently Asked Questions
Was ist der Unterschied zwischen einer Smart-Home-Zentrale und einer App?
Eine App ist nur die Benutzeroberfläche. Sie zeigt dir, was los ist, und erlaubt dir, Befehle zu geben. Die Zentrale ist das Gehirn. Sie verbindet Geräte, führt Automatisierungen aus und sorgt dafür, dass alles auch ohne Internet funktioniert. Ohne Zentrale sind deine Geräte nur isolierte Einzelteile - mit ihr wird dein Zuhause intelligent.
Kann ich eine Smart-Home-Zentrale auch ohne WLAN nutzen?
Ja, wenn sie lokal arbeitet. Der Bosch Smart Home Controller II und der Homey Pro verarbeiten alle Daten auf dem Gerät selbst. Du brauchst WLAN nur, um die App zu öffnen oder von außen zuzugreifen. Wenn das Internet ausfällt, kannst du trotzdem Licht schalten, die Heizung regulieren oder Rollläden steuern - direkt über die Zentrale oder mit physischen Tastern.
Warum funktioniert mein ZigBee-Gerät nicht mit meiner Zentrale?
Meist liegt es am WLAN-Frequenzband. ZigBee nutzt 2,4 GHz - genau wie dein WLAN. Wenn dein Router beide Bänder (2,4 GHz und 5 GHz) kombiniert, kann das Gerät sich nicht verbinden. Gehe in die Router-Einstellungen und trenne die beiden Bänder. Gib deinem 2,4-GHz-Netz einen anderen Namen, z. B. „WLAN_2,4GHz“. Dann verbinde deine Zentrale und Geräte nur mit diesem Netz.
Ist Matter wirklich der neue Standard? Oder nur Marketing?
Es ist der echte Standard. Matter wurde von Apple, Google, Amazon, Bosch, Philips und zigtausenden Entwicklern gemeinsam entwickelt. Es ist kein Hersteller-System. Es ist wie USB für Smart Homes: Jedes Gerät, das Matter unterstützt, funktioniert mit jeder Zentrale, die Matter unterstützt. Die Industrie wechselt massiv dazu. Wer jetzt nicht auf Matter setzt, bleibt zurück.
Wie lange hält eine Smart-Home-Zentrale?
Technisch gesehen fünf bis sieben Jahre. Aber viele Geräte werden nach zwei Jahren unsicher, weil sie keine Updates mehr bekommen. Wähle eine Zentrale, die mindestens vier Jahre Updates verspricht. Bosch, Homey und andere seriöse Hersteller tun das. Günstige Modelle von unbekannten Marken oft nicht. Deine Zentrale ist die Basis - investiere in Langlebigkeit, nicht in den niedrigsten Preis.
Brauche ich einen Experten, um eine Smart-Home-Zentrale einzurichten?
Nein. Der Bosch Controller lässt sich in 22 Minuten einrichten. Der Homey Pro braucht etwas mehr Zeit, aber die Anleitungen sind gut. Die meisten Probleme entstehen durch falsche WLAN-Einstellungen oder falsche Geräteauswahl. Lies die Anleitungen, prüfe die Frequenzen, und du schaffst es allein. Wenn du unsicher bist, frag in Foren wie homematic-forum.de - dort helfen erfahrene Nutzer.