Baustrom im Umbau: Antrag stellen, Verteiler wählen und Sicherheit gewährleisten

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Wenn du gerade ein Haus umbaust oder renovierst, dann brauchst du Strom - aber nicht den aus der Steckdose. Du brauchst Baustrom. Das ist keine normale Stromversorgung. Es ist eine temporäre Lösung, die nur für die Dauer der Bauarbeiten gilt. Ohne Baustrom läuft nichts: Keine Bohrmaschine, keine Lichter in der Baustelle, keine Heizung für die Wintermonate. Und wenn du den Antrag falsch stellst, kostet dich das Zeit - und Geld. Viele Bauherren verlieren wochenlang, weil sie den Strom nicht rechtzeitig haben. Das ist kein theoretisches Problem. In Lüneburg, wo ich lebe, haben wir im letzten Jahr drei Bauvorhaben gesehen, die wegen verzögerter Baustrom-Anschlüsse erst drei Monate nach geplantem Beginn loslegen konnten.

Was ist Baustrom wirklich?

Baustrom ist ein temporärer Stromanschluss, der direkt auf der Baustelle installiert wird. Er wird von einem speziellen Baustromverteiler bereitgestellt, der meistens an einer sichtbaren, zugänglichen Stelle steht - oft am Straßenrand oder am Grundstückseingang. Im Gegensatz zu einem festen Hausanschluss ist Baustrom nicht dauerhaft. Er läuft nur solange, wie du bauen musst. Sobald das Haus fertig ist und der permanente Anschluss aktiviert wird, wird der Baustromkasten abgebaut.

Du kannst ihn nicht einfach selbst anschließen. Nur zugelassene Elektrofachbetriebe dürfen ihn installieren. Und du kannst ihn auch nicht bei jedem Anbieter bekommen. Es gibt zwei Wege: Entweder du gehst direkt zum Netzbetreiber - also zum Stadtwerk oder Energieversorger - oder du nutzt einen spezialisierten Baustromdienstleister wie Baustromheld oder RWE-Baustrom. Der erste Weg ist günstiger, aber komplizierter. Der zweite Weg kostet mehr, aber spart dir jede Menge Zeit und Stress.

Wie stellst du den Antrag richtig?

Der Antrag ist der kritischste Schritt. Wenn du hier einen Fehler machst, verzögert sich alles. Der wichtigste Punkt: Du musst genau angeben, wie viel Strom du brauchst. In Kilowatt (kW). Nicht „viel“ oder „genug“. Sondern: 12 kW, 25 kW, 40 kW.

Was brauchst du? Eine Bohrmaschine? 1,5 kW. Eine Säge? 2 kW. Eine Heizung? 3 kW. Zehn Lichter? 0,5 kW. Ein Stromgenerator? 5 kW. Addiere das alles. Und dann addiere noch 20 % Puffer. Denn du wirst nie nur ein Gerät gleichzeitig nutzen - aber du willst sicherstellen, dass nichts abschaltet, wenn du gerade bohrst und gleichzeitig die Lichter an hast.

Die meisten Fehler passieren hier: 43 % aller Probleme mit Baustrom liegen an falsch angegebenen Leistungsangaben. Zu wenig? Dann fliegt der Sicherungskasten raus. Zu viel? Dann zahlst du unnötig mehr Miete. Einige Anbieter wie Baustromheld bieten kostenlose Online-Rechner an. Nutze sie. Gib deine Werkzeuge ein. Lass dir den Bedarf berechnen. Und dann bestätige es mit deinem Elektriker.

Der Antrag selbst: Du brauchst deine Baupläne, die Adresse, den Namen des Bauherrn, den gewünschten Anschlusszeitraum und die genaue Leistung. Manche Stadtwerke haben digitale Formulare. Andere verlangen noch immer Papierformulare, die du per Post einschickst. In ländlichen Gebieten dauert das bis zu drei Wochen. In Städten mit Online-Systemen geht es in drei Tagen. Wenn du nicht warten willst, nimm einen Spezialanbieter. Die machen alles für dich: Formular, Anmeldung, Termin mit dem Netzbetreiber, Installation - alles. Und das oft innerhalb von 48 Stunden.

Was ist ein Baustromverteiler?

Der Baustromverteiler ist das Herzstück. Er sieht aus wie ein großer, robuster Kasten aus Metall, meistens grün oder grau. Er hat mehrere Steckdosen, einen Hauptschalter, einen Zähler und einen Überspannungsschutz. Einige Modelle haben sogar Smart-Meter-Technik, die den Verbrauch in Echtzeit misst - das ist besonders nützlich, wenn du den Stromverbrauch später abrechnen willst.

Er muss standfest installiert sein. Kein wackelnder Kasten am Straßenrand. Und er muss vor Witterung geschützt sein. Regen, Schnee, Staub - das alles darf nicht rein. Die meisten Anbieter stellen ihn auf einen Betonsockel oder eine stabile Unterlage. Und er muss leicht zugänglich sein - für den Elektriker, für die Kontrolle, für den Notfall.

Die Kosten für den Verteiler sind nicht einmalig. Du zahlst monatlich. Zwischen 40 und 60 Euro pro Monat. Dazu kommt die Aufstellung: 70 bis 140 Euro. Und der Abbau: auch 70 bis 140 Euro. Der Anschluss an das Netz kostet 250 bis 400 Euro. Alles zusammen: Wenn du drei Monate baust, rechnest du mit etwa 500 bis 700 Euro Gesamtkosten - je nach Leistung und Anbieter.

Schnittansicht eines Baustromverteilers mit innenliegenden Komponenten wie Hauptschalter, Zähler und Überspannungsschutz.

Sicherheit ist kein Bonus - sie ist Pflicht

Ein Baustromkasten ist kein Spielzeug. 78 % aller Unfälle mit Baustrom entstehen durch falsche Dimensionierung oder unsachgemäße Installation. Das hat das Fraunhofer-Institut 2022 nachgewiesen. Ein zu kleiner Anschluss führt zu Überlastungen. Ein zu großer bringt kein Sicherheitsplus - aber höhere Kosten.

Du darfst den Verteiler nicht selbst anschließen. Nicht mal, wenn du denkst, du kannst das. Die Bundesingenieurkammer warnt explizit: Eigeninstallationen gefährden deinen Versicherungsschutz. Wenn es einen Brand gibt, weil du den Kasten selbst angeschlossen hast, zahlt die Versicherung nicht. Punkt.

Die gesetzlichen Regeln sind klar: Die Niederspannungsanschlussverordnung (NAV) und die Technischen Anschlussbedingungen (TAB) schreiben vor, wie Baustrom installiert werden muss. Das ist nicht nur Bürokratie. Das ist Lebensschutz. Ein Verteiler ohne Überspannungsschutz? Nicht erlaubt. Ein Kabel, das auf dem Boden liegt und überfahren wird? Nicht erlaubt. Ein Kasten, der im Regen steht? Nicht erlaubt.

Dein Elektriker muss die Prüfbescheinigung ausstellen. Diese musst du aufbewahren. Sie ist dein Nachweis, dass alles ordnungsgemäß installiert wurde. Und sie ist wichtig, wenn du später den Endanschluss beantragst - denn der Netzbetreiber prüft, ob die Baustromversorgung korrekt abgebaut wurde.

Spezialanbieter vs. Netzbetreiber: Was ist besser?

Das ist die entscheidende Frage. Hier ein direkter Vergleich:

Vergleich: Direkter Antrag vs. Spezialanbieter
Merkmale Direkt beim Netzbetreiber Spezialanbieter (z. B. Baustromheld)
Kosten 250-400 € Anschluss + 40-60 €/Monat 350-550 € Anschluss + 50-70 €/Monat
Dauer bis zur Inbetriebnahme 3-5 Wochen 2-5 Tage
Benötigte Zeit von dir 8-10 Stunden 1-2 Stunden
Dokumentation Meist Papier, unübersichtlich Online-Portal, digital
Support Kein persönlicher Ansprechpartner Ein Ansprechpartner für alles
Nutzerbewertung (Google) 3,2 von 5 Sternen 4,5 von 5 Sternen

Wenn du ein kleines Projekt hast - nur eine Küche sanieren, ein Bad umbauen - dann reicht vielleicht ein einfacher Anschluss. Aber wenn du ein ganzes Haus umbaust, mit mehreren Handwerkern, mit Maschinen, mit langen Arbeitszeiten - dann ist ein Spezialanbieter die bessere Wahl. Die Zeitersparnis ist enorm. Und Zeit ist Geld. 32 % aller Bauherren verzögern den Baubeginn wegen Baustrom-Problemen. 67 % davon wegen falscher Planung. Du willst nicht dazu gehören.

Vergleich: Links verzögerter Bau wegen Papierantrag, rechts schnelle Installation mit digitalem Anbieter und zufriedenem Bauherrn.

Was du jetzt tun musst

Wenn du im nächsten Monat mit dem Umbau beginnen willst, dann musst du jetzt handeln. Hier ist dein Checkliste:

  1. Werkzeugliste erstellen: Schreibe alle elektrischen Geräte auf, die du brauchst - inklusive Leistung in kW.
  2. Bedarf berechnen: Nutze einen Online-Rechner von einem Anbieter wie Baustromheld. Addiere 20 % Puffer.
  3. Entscheiden: Willst du den Weg über den Netzbetreiber (günstiger, aber langsam) oder einen Spezialanbieter (teurer, aber schnell)?
  4. Antrag stellen: Sobald du dich entschieden hast, starte den Antrag. Warte nicht bis zur letzten Woche.
  5. Elektriker einschalten: Lass ihn den Verteiler aufstellen und prüfen. Lass dir die Prüfbescheinigung geben.
  6. Planung im Bauablauf: Baustrom muss vor dem ersten Bohren da sein. Nicht danach.

Ein gut geplanter Baustrom ist die unsichtbare Grundlage deines ganzen Projekts. Er ist nicht sexy. Aber er ist entscheidend. Und wenn du ihn richtig machst, läuft alles glatt. Wenn nicht - dann wird dein Umbau zum Stress-Test.

Was kommt als Nächstes?

2024 wird die neue NAV in Kraft treten. Sie vereinfacht den Antrag, aber verschärft die Sicherheitsvorgaben. Das bedeutet: Wer jetzt noch mit Papierformularen arbeitet, wird später Probleme haben. Die Digitalisierung schreitet voran. Inzwischen nutzen 45 % der Netzbetreiber Online-Anträge - das war vor einem Jahr nur 28 %. Wer jetzt nicht digitalisiert, verliert Zeit.

Und wenn du fertig bist? Dann wird der Baustromkasten abgebaut. Der Elektriker zieht das Kabel raus, der Netzbetreiber schaltet den festen Anschluss ein. Und du kannst endlich die Lichter in deinem neuen Haus einschalten - ohne Angst vor Überlastung. Denn du hast alles richtig gemacht.

Kann ich Baustrom selbst anschließen?

Nein. Nur zugelassene Elektrofachbetriebe dürfen Baustrom installieren. Eigeninstallationen sind nicht nur illegal, sondern gefährlich. Sie gefährden deinen Versicherungsschutz. Im Falle eines Unfalls oder Brandes zahlt die Versicherung nicht. Der Aufwand, den du dir ersparst, ist nicht der Wert eines möglichen Schadens.

Wie lange dauert es, bis Baustrom da ist?

Beim direkten Antrag beim Netzbetreiber: 3 bis 5 Wochen. Bei einem Spezialanbieter: 2 bis 5 Tage. Die Dauer hängt vom Anbieter, der Region und der Genauigkeit deiner Angaben ab. Wer den Antrag falsch ausfüllt, verliert bis zu vier Wochen - das ist der häufigste Fehler.

Was kostet Baustrom insgesamt?

Die Gesamtkosten hängen von der Dauer und der Leistung ab. Typisch: 250-400 € für den Anschluss, 40-60 € pro Monat Miete, 70-140 € für Aufstellung und Abbau. Für einen dreimonatigen Umbau rechnest du mit 500-700 €. Spezialanbieter sind etwas teurer, aber sie sparen dir Zeit und Stress - und das ist oft wertvoller als die 100 € Differenz.

Brauche ich Baustrom auch bei kleinen Sanierungen?

Nicht immer. Wenn du nur eine Steckdose wechselst oder eine Wand streichst, reicht der bestehende Stromanschluss. Aber sobald du Bohrmaschinen, Sägen, Heizgeräte oder mehrere Werkzeuge gleichzeitig nutzt, brauchst du Baustrom. Wenn du unsicher bist: Frag deinen Elektriker. Er kennt die Grenzen.

Wie erkenne ich einen seriösen Baustromanbieter?

Ein seriöser Anbieter hat eine klare Website mit Kontaktdaten, ist Mitglied im Elektro-Handwerkerverband, bietet eine digitale Antragsplattform an und gibt dir eine schriftliche Prüfbescheinigung nach der Installation. Lies Bewertungen. Spezialanbieter wie Baustromheld haben durchschnittlich 4,5 Sterne. Netzbetreiber kommen oft nur auf 3,2. Wenn jemand keine Referenzen nennt - lass es bleiben.

Was passiert, wenn ich den Baustrom nicht rechtzeitig habe?

Der Bau steht still. Handwerker warten. Maschinen bleiben stehen. Du zahlst weiter Miete, Zinsen, Lagerkosten. Und du verlierst den Zeitplan. Laut Verband privater Bauherren verzögern 32 % der Bauherren den Baubeginn wegen Baustrom-Problemen. Die meisten davon wegen unzureichender Planung. Du willst nicht der sein, der am Ende sagt: „Hätte ich doch früher angefangen.“