3D-Grundrisse für Immobilien erstellen: Beste Software im Vergleich 2025
- Dez, 2 2025
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- Lukas Friedrich
Stellen Sie sich vor, Sie zeigen einem potenziellen Käufer eine Wohnung - nicht als flache Zeichnung, sondern als lebendigen 3D-Rundgang, den er mit dem Handy durchlaufen kann. Der Kunde sieht, wie das Licht am Nachmittag durch das Fenster fällt, wie der Flur zu der Küche führt, wo der Schrank genau passt. Das ist kein Science-Fiction. Das ist heute Standard. Immobilien mit 3D-Grundrissen werden 37% schneller verkauft als solche ohne - das belegen Daten von Immowelt aus 2023. Doch welche Software macht das wirklich gut? Und was kostet es? Nicht jede App, die „3D“ verspricht, liefert auch präzise, behördengerechte Pläne. Hier ist der klare Vergleich für Makler, Architekten und Privatleute - aktualisiert für 2025.
Warum 3D-Grundrisse heute nicht mehr wegzudenken sind
Ein zweidimensionaler Grundriss sagt wenig. Er zeigt Wände, Türen, Fenster - aber nicht, wie sich der Raum anfühlt. 3D-Grundrisse verändern das. Sie machen Unsichtbares sichtbar. Käufer können sich vorstellen, wie sie durch die Wohnung gehen, wo der Tisch steht, ob das Sofa in die Ecke passt. Das reduziert Unsicherheit. Und das führt zu schnelleren Verkäufen. Laut Immowelt verkaufen sich Immobilien mit 3D-Visualisierungen in durchschnittlich 12 Tagen, statt 19 Tagen ohne. Das ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Aber es geht nicht nur um Marketing. In Bayern gilt seit Januar 2025 eine neue Bauordnung: Digitale Grundrisse für Bauanträge müssen eine Abweichung von maximal 1,5 cm pro Meter aufweisen. Das bedeutet: Wer nur eine grobe Visualisierung braucht, kann mit vielen Apps arbeiten. Wer einen Bauantrag stellt, braucht präzise, messgenaue Daten - und das können nur wenige Tools liefern.Die fünf wichtigsten Software-Lösungen im Vergleich
Es gibt mehr als 45 Anbieter weltweit. Aber fünf dominieren den Markt. Hier ist der Praxis-Check für jeden Anwendungsfall.Plan7Architekt: Der Profi für Präzision
Wenn es um Genauigkeit geht, ist Plan7Architekt der König. Die Software wurde speziell für Architekten und Bauherren entwickelt, die offizielle Pläne erstellen müssen. Sie berechnet Flächen nach WoFlV/DIN 277, exportiert DWG/DXF-Dateien für Behörden und erlaubt detaillierte Layer-Verwaltung - etwa für Heizungsrohre oder Elektroleitungen. Der einzige Nachteil: Der Preis. Mit 179,99 EUR ist es der teuerste Einmalkauf unter den getesteten Tools. Und die Lernkurve ist steil. Nutzer brauchen im Durchschnitt 32,5 Stunden, um die Funktionen zu beherrschen. Aber wer präzise Pläne braucht - für Bauanträge, Genehmigungen oder komplexe Umbauten - kommt hier nicht an vorbei. 4,8 von 5 Sternen bei 587 Bewertungen sprechen Bände.Cedreo: Der Schnellstarter für Makler
Cedreo ist die Wahl der Immobilienmakler. Warum? Weil es extrem schnell geht. Laut Cedreo selbst lassen sich komplette Hausentwürfe in unter zwei Stunden erstellen. Die Oberfläche ist intuitiv, die Bibliothek mit Möbeln und Materialien riesig. Die neue Version 6.0 (April 2025) nutzt KI, um Raumvorschläge automatisch zu optimieren - etwa wie man eine Küche besser platziert. Das ist perfekt für Besichtigungen, wo man schnell einen neuen Entwurf zeigen muss. Aber: Cedreo ist kein Bauplanungs-Tool. Die Maße sind nicht immer behördengerecht. Die Fachzeitschrift „Architektur & Technik“ gab 4,5 von 5 Sternen für Benutzerfreundlichkeit, aber nur 3 von 5 für Präzision. Ideal für Marketing, nicht für Bauanträge.Floorplanner: Der Allrounder mit Kostenschock
Floorplanner ist beliebt - und gefährlich. Die Drag-and-Drop-Oberfläche ist kinderleicht. Mit über 150.000 Möbel-Elementen lässt sich jede Wohnung detailgetreu einrichten. Der 3D-Rundgang ist beeindruckend. Aber: Die kostenlose Version ist fast nutzlos. Für echte Funktionen wie Exporte in PDF, DWG oder Maßstabsgetreue Pläne zahlt man mindestens 19,95 USD pro Monat - das sind über 239 USD pro Jahr. Ein Nutzer auf Reddit schreibt: „Für vernünftige Funktionen muss man mindestens 200 €/Monat zahlen.“ Und das, obwohl die Basisversion kaum mehr als eine Spielzeugversion ist. Wer viel plant, aber nicht professionell arbeitet - etwa ein Privatmann, der sein Haus umbaut - kommt hier gut weg. Wer als Makler arbeitet, sollte lieber nach Alternativen suchen.Roomsketcher: Der Mittelweg für Makler
Roomsketcher ist der Goldlöckchen-Unternehmen: nicht zu teuer, nicht zu schwach. Die Professional-Version kostet 9,95 USD pro Monat (119,40 USD/Jahr), die Business-Version 19,95 USD. Beide liefern professionelle 3D-Visualisierungen, Maßstabsgenaue Pläne und Exporte in PDF und DWG. Die Lernkurve ist flach - Einsteiger schaffen es in unter 10 Stunden. Prof. Markus Richter von der Hochschule München empfiehlt es Maklern: „In unter 20 Minuten erstellen Sie eine professionelle Visualisierung.“ Es ist kein Tool für komplexe Baupläne, aber perfekt für Marketingmaterial, Virtuelle Besichtigungen und schnelle Änderungen. Die Integration mit Immobilienportalen ist nahtlos. Ein klarer Favorit für den täglichen Einsatz.Sweet Home 3D: Der kostenlose Anfänger
Sweet Home 3D ist Open Source - und kostenlos. Keine Abos, keine versteckten Kosten. Die Bedienung ist einfach, die 3D-Ansicht gut. 4,3 von 5 Sternen bei fast 3.000 Bewertungen zeigen: Viele lieben es. Aber es hat Grenzen. Die Software kann keine Maßstabsgetreuen Pläne für Bauanträge erstellen. Die Flächenberechnung ist ungenau, der Export auf DWG nicht standardkonform. Ein Nutzer schreibt: „Perfekt für Inneneinrichtung, aber für meinen Umbau musste ich zusätzlich AutoCAD nutzen.“ Es ist ideal für Privatleute, die sich nur mal ausprobieren wollen - oder für kleine Wohnungen ohne Baugenehmigung. Wer ernsthaft plant, wird hier bald an seine Grenzen stoßen.
Mobile Lösungen: Magicplan und die Zukunft
Was, wenn Sie auf einer Baustelle stehen und keinen Laptop dabei haben? Dann brauchen Sie Magicplan. Die App nutzt die Kamera Ihres Smartphones, um Räume zu scannen - und generiert daraus in Minuten einen 3D-Grundriss. Seit März 2025 kann sie sogar virtuelle Möbel per Augmented Reality in den Raum projizieren. Das ist revolutionär. 14.500 Bewertungen auf Google Play mit 4,5 Sternen zeigen: Die Nutzer lieben die Mobilität. Aber: Die Genauigkeit ist begrenzt. Bei komplexen Grundrissen mit mehr als drei Etagen oder unregelmäßigen Wänden erkennt die KI oft falsche Raumgrenzen. Ein Nutzer berichtet: „Drei von acht Wänden waren falsch - Nachbearbeitung hat 45 Minuten gedauert.“ Magicplan ist kein Ersatz für professionelle Software - aber ein perfekter Begleiter für Makler, die spontan Besichtigungen machen. Und es funktioniert offline - ein entscheidender Vorteil auf Baustellen ohne Netz.Was kostet was? Preisvergleich 2025
| Software | Kosten (jährlich) | Einmalig | Beste für |
|---|---|---|---|
| Sweet Home 3D | 0 € | Ja | Privat, einfache Einrichtung |
| Floorplanner (Basic) | 0 € | Nein | Testen |
| Floorplanner (Premium) | 2.400 € | Nein | Profis mit hohem Volumen |
| Roomsketcher Professional | 119,40 USD | Nein | Makler, schnelle Visualisierungen |
| Roomsketcher Business | 239,40 USD | Nein | Agenturen mit mehreren Nutzern |
| Plan7Architekt | 0 € | 179,99 € | Architekten, Bauanträge |
| Cedreo | 1.200 € | Nein | Makler, schnelle Entwürfe |
| Chief Architect | 5.495 USD | Nein | Professionelle Architekturbüros |
Der Trend geht klar zu Abonnements. Nur Plan7Architekt und Sweet Home 3D bieten Einmalkäufe. Alles andere ist Cloud-basiert - und damit abhängig von Internetverbindung. Das ist ein Risiko: Wie Immobilienmakler Thomas Schmidt sagt: „Ohne Netz - kein Grundriss. Deshalb habe ich immer Magicplan als Backup.“
Was Sie vor dem Start wissen müssen
Nicht jede Software ist für jeden geeignet. Hier sind die wichtigsten Regeln:- Für Bauanträge: Nur Plan7Architekt, Chief Architect oder AutoCAD Architecture erfüllen die neuen Bayerischen Bauordnungs-Vorgaben. Alles andere ist riskant.
- Für Makler: Roomsketcher oder Cedreo. Beide liefern professionelle Ergebnisse in 15-20 Minuten. Floorplanner ist zu teuer für den gleichen Output.
- Für Privatleute: Sweet Home 3D zum Ausprobieren. Wenn Sie mehr brauchen, wechseln Sie zu Roomsketcher.
- Für schnelle Besichtigungen: Magicplan. Scannen Sie vor Ort - und zeigen Sie den Rundgang sofort.
- Vermeiden Sie: Planner5D und ähnliche Tools. Sie exportieren keine maßstabsgetreuen Pläne. Das ist ein juristisches Risiko.
Und vergessen Sie nicht: Fotografieren Sie immer Referenzmaße. Ein Maßband, ein Blatt Papier mit Größe - das hilft, wenn die Software irrt. Und prüfen Sie immer die Flächenberechnung nach WoFlV/DIN 277. Das ist kein Bonus - das ist Pflicht.
Die Zukunft: KI und Konsolidierung
Der Markt wächst. Laut Gartner wird er bis 2028 auf 1,2 Milliarden US-Dollar anwachsen. Und er verändert sich. KI ist kein Feature mehr - sie ist der Standard. Magicplan erkennt Wände aus Fotos. Cedreo schlägt Raumgestaltungen vor. Bald wird Software nicht nur zeichnen - sie wird planen. Doch Experten warnen: „Tools, die keine präzisen Pläne liefern, überleben nur im Marketing“, sagt Prof. Richter. Die kleinen Anbieter werden verschwinden. Autodesk und Adobe rüsten auf. Bis 2027 wird der Markt stark konsolidiert sein.Was bleibt? Klarheit. Nutzen Sie die richtige Software für den richtigen Job. Nicht mehr, nicht weniger. Und denken Sie immer daran: Ein guter 3D-Grundriss ist kein Schönheitswettbewerb. Er ist ein Werkzeug - und wie jedes Werkzeug muss er passen.
Welche Software ist die beste für Immobilienmakler?
Für Immobilienmakler ist Roomsketcher die beste Wahl. Sie erstellen professionelle 3D-Visualisierungen in unter 20 Minuten, exportieren sie als PDF oder DWG und integrieren sie direkt in Immobilienportale. Die Kosten liegen bei 9,95 USD pro Monat - das ist erschwinglich für Einzelpersonen. Cedreo ist ebenfalls sehr schnell, aber weniger präzise für offizielle Zwecke. Floorplanner ist zu teuer für den gleichen Nutzen.
Kann ich mit Sweet Home 3D einen Bauantrag stellen?
Nein. Sweet Home 3D kann keine maßstabsgetreuen, behördengerechten Pläne erstellen. Die Flächenberechnung ist ungenau, der Export nicht standardkonform. Seit Januar 2025 verlangt die Bayerische Bauordnung eine Abweichung von maximal 1,5 cm pro Meter - das kann Sweet Home 3D nicht garantieren. Für Bauanträge brauchen Sie Plan7Architekt, Chief Architect oder AutoCAD.
Was ist der Unterschied zwischen Floorplanner und Roomsketcher?
Beide bieten 3D-Rundgänge und Möbelbibliotheken. Aber Roomsketcher ist speziell für Makler optimiert: die Exporte sind professionell, die Bedienung schneller, die Preise günstiger. Floorplanner hat eine größere Bibliothek, aber die Premium-Funktionen kosten bis zu 2.400 € pro Jahr - das ist übertrieben für die meisten Makler. Roomsketcher bietet mehr Wert für weniger Geld.
Ist Magicplan zuverlässig für große Wohnungen?
Magicplan funktioniert gut für Einfamilienhäuser bis 120 m². Bei größeren oder komplexen Grundrissen mit mehr als drei Etagen oder unregelmäßigen Wänden erkennt die KI oft Fehler - bis zu 30% der Wände können falsch erkannt werden. Die Nachbearbeitung dauert dann oft über 45 Minuten. Es ist ein hervorragendes Tool für spontane Besichtigungen, aber kein Ersatz für eine präzise Planungssoftware.
Warum brauche ich eine Software mit DWG-Export?
DWG ist der Standard für Architekten, Ingenieure und Behörden. Wenn Sie einen Bauantrag stellen, muss Ihre Planung mit anderen Software-Tools kompatibel sein - etwa mit AutoCAD. Nur Plan7Architekt, Chief Architect und einige andere Profi-Tools exportieren sauber in DWG. Ohne diesen Export sind Ihre Pläne für offizielle Zwecke nutzlos - egal wie gut sie aussehen.
Wie lange dauert es, eine 3D-Grundriss-Software zu lernen?
Für einfache Tools wie Sweet Home 3D oder Roomsketcher brauchen Einsteiger durchschnittlich 8-10 Stunden. Für professionelle Tools wie Plan7Architekt oder Chief Architect sind es 30-35 Stunden. Die meisten Anbieter bieten Tutorials an - Cedreo hat über 200 Videos, Franzis 3D Hausplaner nur veraltete PDFs. Wählen Sie eine Software mit guter Unterstützung - sonst verlieren Sie mehr Zeit als Sie sparen.
Müssen 3D-Grundrisse immer internetfähig sein?
Nicht unbedingt, aber fast alle modernen Tools sind cloudbasiert - und brauchen Internet. Das ist ein Risiko auf Baustellen. Magicplan ist die einzige Lösung, die Offline-Modus unterstützt. Wenn Sie oft vor Ort arbeiten, sollten Sie immer eine App mit Offline-Funktion haben - sonst können Sie keine Änderungen zeigen, wenn das Netz ausfällt.